Falls Sie noch nicht mitbekommen haben: Die Welt steht vor der ein oder anderen größeren Herausforderung. Es gibt Menschen, die in der U-Bahn Döner essen, Produkte, die kurz nach dem Ablauf der Garantie kaputtgehen oder Nachbarn, die die offizielle Aftershowparty nach einem Death Metal Konzert veranstalten.
Als ob das noch nicht genug wäre, gibt es noch dieses kleine Virus, das es schafft, uns immer wieder auf den Sack zu gehen. Und vor allem diesen Klimawandel. Er hat das Potenzial, für uns alle ziemlich unangenehm zu werden.
Kurz: Wir als Menschheit sollten allmählich beginnen zu handeln, bevor uns alles um die Ohren fliegt.
Klingt einfach. Ist es aber nicht. Denn jede Maßnahme, die etwas bewirken kann, ist auch mit einem gewissen Verzicht verbunden.
Tempolimit? Neiiiiin! Wie soll ich sonst pünktlich zum Meeting kommen?
Weniger Fliegen. Alter! Soll ich etwa nach Mallorca schwimmen?
Kein Fleisch essen? Biste jeck oder watt! Soll ich zum Körnerfresser werden?
Um dann der mangelnden Veränderungsbereitschaft mit einem Argument zu untermauern, heißt es oft: „Bringt ja eh nichts!“
Mit einem Tempolimit würden man nur 1,9 bis 5,4 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das sei global gesehen gar nichts. Bei Flügen, Fleischkonsum und vielen anderen Maßnahmen verläuft die Argumentation ähnlich. Das alles spart kaum etwas ein.
In der Formel 1 währen all diese Stimmen Loser. Sie würden als Leiter eines Rennstalls nicht ein Rennen gewinnen. Warum? Sie wissen nicht, dass ein klein wenig + ein klein wenig + ein klein wenig zusammen einiges ergibt.
Und die Teams in der Formel 1 haben das erkannt. Aus diesem Grunde tüfteln Ingenieure und Designer intensiv daran, die Aerodynamik der Rennautos immer weiter im Detail zu optimieren. Wichtig dabei ist, dass es für sie keine großen Stellschrauben mehr gibt, um ein Auto zu verbessern. Man kann also nicht ein Teil so verändern, dass der Wagen plötzlich 3 Sekunden schneller wird. Aus diesem Grund geht es darum, in mühevoller Kleinarbeit immer mehr Details zu finden, die zusammen eine große Veränderung bewirken. Ein Millimeter hier bringt eine Hundertstelsekunde, eine Rundung dort ebenfalls und der Winkel, der um einen halben Grad geändert wird, kann auch ein klein wenig Zeitersparnis bringen. Und all diese winzigen Kleinigkeiten entscheiden am Ende über Sieg oder Niederlage.
Diese mühevolle Arbeit an den Details nenne ich das Formel 1 Prinzip. Und dieses Prinzip passt immer, wenn wir Großes bewegen wollen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um unsere persönliche Entwicklung, unsere private Arbeit oder die Rettung der Welt handelt.
Wenn wir für uns und unsere persönlichen Ziele arbeiten, ist es wesentlich leichter als bei großen Projekten, die viele Menschen erfordern. Dann heißt es auf einmal wieder: „Wieso soll ich den vorderen Spoiler verändern? Der ist gut so, wie er ist. Außerdem macht das viel Arbeit und bringt nur den Bruchteil einer Sekunde.“
Mehrere Menschen sind halt schwierig zusammenzubringen. Jeder sieht nur seine eigenen Projekte, seine eigenen Probleme und seinen eigenen Komfort.
Darum ist es sich wichtig, sich auszutauschen und andere Perspektiven einzunehmen. Darum ist es so wichtig, kurzfristig Mühen in Kauf zu nehmen, um langfristig Erfolge zu erzielen. Darum ist es wichtig, kleinkariertes Kleinklein zu überwinden und groß zu denken.
Wenn wir gemeinsam große Herausforderungen meistern wollen, müssen wir beginnen, auch Kleinigkeiten und Details zu optimieren. Und zwar alle, die wir finden. Dann können wir Summe viel erreichen – wie zum Beispiel U-Bahnen ohne Dönergestank, eine Welt, in der Corona keine Rolle mehr spielt oder mit diesem Klimawandel so umgehen, dass er kaum Schaden anrichtet.
Wenn es um meine Dienstleistungen geht, ist es nicht mein Job, die Welt zu retten. Aber immerhin kann ich so manche Kommunikationsmaßnahme retten, indem ich einen Blick auf die Details werfe und Wege finden, wie man diese Details optimieren kann. Denn auch hier gilt: Ein klein wenig hier, ein klein wenig dort und noch ein klein wenig woanders ergibt ziemlich viel Wirkung.