Jan-Carl Kubik
Wirkungskommunikation
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Der Haken mit dem Haken

Diese beiden Zettel habe ich in einem Hausflur eines Hauses gefunden. Unter den Bewohnern gibt es offensichtlich unterschiedliche Haltungen in Bezug auf einen Haken.

Einige werden hier offensichtlich von einem herunterhängenden Haken gestört. So sehr, dass sie andere auf diesen Missstand aufmerksam machen. Die Anderen scheinen sich weniger gestört zu fühlen. So wenig zumindest, dass sie den hängenden Haken geflissentlich ignorieren. Worauf die ersteren sie wiederum unbedingt ermahnen müssen.

Ich bin mir sicher, dass der Haken kein ernsthaftes Ärgernis sein kann. Dass er also die Tür nicht blockiert. Andernfalls bedürfte es keinen Zettel, um Aufmerksamkeit zu erheischen: Jeder der vor der versperrten Tür stünde, wüsste sofort um das Hakenproblem. Und das wäre über kurz oder lang jeder Bewohner.

Da es wohl kaum einen ernsten Anlass gibt, den Haken hochzustellen, muss umso gewissenhafter kommuniziert werden.

Am besten zweifach. Redundanzen schaffen. Doppelt hält einfach besser.

Der erste Zettel macht auf das grundsätzliche Anliegen aufmerksam: Die Kernbegriffe wurden sogar unterstrichen. Haken, Haustür hochstellen. So klar, so höflich. Es wird freundlich gebeten und sich bedankt.

Der zweite Zettel ist die Erinnerung: Bitte nicht vergessen. Außerdem ist er im Wortlaut kürzer und knapper. Aus dem Haken an der Haustür wird ein Haustürhaken. Gleich fünf Buchstaben gespart. Hier zeigt sich eine zunehmende Ungeduld. Dem Schreiber scheint das Thema „Haken“ wirklich und ernsthaft unter den Nägeln zu brennen.

Und? Wie hältst Du es mit dem Haken?

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